RAUCHEN UND STERBEN – EIN ZUSAMMENHANG DER VIEL WEITER GEHT ALS BISHER ANGENOMMEN!

Von Univ. Prof. Dr. Walter Hasibeder und Univ. Prof. Dr. Ewald Wöll

Das Risiko vorzeitig zu Sterben ist bei Rauchern 2-3 fach höher als bei Nicht Rauchern. Dieses erhöhte Risiko wurde bisher im wesentlichen auf 21 Erkrankungen zurückgeführt bei denen ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Rauchen und der Entstehung beziehungsweise Progression der Erkrankung hergestellt werden konnte. Zu diesen Krankheiten gehören: Zwölf verschiedene Karzinomerkrankungen, sechs Erkrankungen des kardiovaskulären Systems, Diabetes mellitus, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung und die Lungenentzündung inklusive der Influenzapneumonie.

In der wissenschaftlichen medizinischen Zeitung „New England Journal of Medicine“ wurden kürzlich die Ergebnisse der Analyse einer großen amerikanischen Datenbank veröffentlicht, die beweist, dass das Rauchen bei zahlreichen zusätzlichen Erkrankungen eine Erhöhung der Sterblichkeit bewirkt. Die Datenbank umfasst Gesundheitsdaten von einer Million US-Bürgern, älter als 50 Jahre, von denen während eines Beobachtungszeitraums von 11 Jahren, 181.377 Menschen darunter 16.500 Raucher gestorben sind.

Die unten angeführte Tabelle listet das erhöhte Sterberisiko, als relatives Risiko (RR) im Vergleich zu Nicht Rauchern (Sterberisiko = 1) für verschiedene Erkrankungen auf, bei denen ein Zusammenhang zwischen Rauchen und frühzeitigem Tod bisher nicht eindeutig geklärt war.

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Ein erheblicher Anteil der vorzeitigen Sterblichkeit bei Rauchern geht auf Erkrankungen zurück, deren Verlauf bisher nicht eindeutig mit den Rauchgewohnheiten von Menschen verknüpft werden konnte. Man kann aber festhalten, das Rauchen bei fast allen häufigen Erkrankungen des modernen Menschen eine, wenn nicht ursächliche so doch fördernde Rolle spielt und somit die Lebenszeit der Patienten und Patientinnen beträchtlich verkürzt. Hinzu kommen die exorbitanten Kosten der Behandlung dieser Erkrankungen.

Als Mediziner können wir die derzeitigen politischen Diskussionen über Raucherlokale- ja oder nein – die in Österreich geführt werden in keiner Weise verstehen. Rauchen tötet und zwar in vielfältiger Weise!! Und die Kosten der Erkrankungen werden „sozialisiert“, d.h. wir alle zahlen den enormen gesundheitlichen Schaden, der durch Rauchen der Gesellschaft entsteht. In Zeiten strikter Budgetführung wird dieses Verhalten zwangsläufig zu Einsparungen anderer Gesundheitsleistungen führen.
Wir unterstützen daher mit Nachdruck die Initiative www.dontsmoke.at der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie die, gemeinsam mit 48 Institutionen mit bedeutendem gesundheitspolitischem Gewicht,  mit sachlichen Argumenten in der emotional aufgeheizten Diskussion zu überzeugen versucht.

Literatur: Carter BD, Abnet CC et al. Smoking and mortality – beyond established causes. NEJM 372;7:631-640

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